Sind Kraftstofftanks aus Kunststoff auch für Diesel geeignet?

Die Fahrzeugtechnologie hat in den letzten Jahren enorme Entwicklungssprünge an den Tag gelegt. Dies betrifft nicht nur die zunehmenden Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen, sondern zum Beispiel auch die Materialien, aus denen Kraftstofftanks hergestellt werden. Eine besonders bemerkenswerte Entwicklung ist der Einsatz von Kunststoffen, insbesondere bei Dieseltanks. Dieser Artikel beschäftigt sich daher mit den Vorzügen von Kunststoff-Kraftstofftanks und der Frage, wie gut sich diese auf Dauer mit Mineralölen wie Diesel vertragen.

 

Vienna Autoshow 2015 Ford Ranger

 

Kraftstofftanks aus Kunststoff haben viele Vorteile

 

Im Vergleich zu den früher verwendeten Metallen sind Kraftstofftanks aus Kunststoff leichter und zudem kostengünstiger in der Herstellung. Daraus ergibt sich logischerweise auch eine Gewichtsreduktion für das Fahrzeug insgesamt, die sich langfristig im Kraftstoffverbrauch posititiv bemerkbar macht.

 

Kunststoffe „rosten“ nicht. Dies ist besonders relevant für Dieselfahrzeuge, weil Dieselkraftstoff oftmals korrosive Elemente enthält, wodurch viele herkömmliche Metalltanks im Laufe der Zeit beschädigt worden sind.

 

Kunststoffe ermöglichen komplexe Formen und Designs, was den Ingenieuren mehr Freiheit bei der Gestaltung gerade von Kraftstofftanks gibt. Dabei geht es nicht unbedingt um die Ästhetik, sondern vielmehr um die optimale Ausnutzung des verfügbaren Raums im Kraftfahrzeug.

 

Wie gut oder schlecht vertragen sich Kunststoffe und Diesel?

 

Das war in der Tat eine ganz zentrale Frage zu Beginn der Herstellung von Kunststoff-Kraftstofftanks, insbesondere den Dieseltank betreffend. Diesbezüglich waren und sind mehrere Aspekte zu berücksichtigen:

 

  1. Die Autoindustrie ist darum bemüht, ausschließlich hochwertige Kunststoffe zu verwenden. Diese zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie weitestgehend resistent gegenüber den Bestandteilen im Dieselkraftstoff sind. Dies schließt auch das potenziell schädliche Element Schwefel und aromatische Verbindungen ein.

  2. Natürlich muss für jede Anwendung stets der am besten geeignete Kunststoff ausgewählt werden. Im Kontext mit Kraftstofftanks haben sich Polyethylen und Polypropylen sehr gut bewährt. Gerade gegenüber Dieselkraftstoffe zeigen diese Materialien eine hervorragende Beständigkeit, indem auch die strukturelle Integrität des Tanks langfristigen Bestand hat.

  3. Kunststoff-Kraftstofftanks müssen zum einen dem jeweiligen Kraftstoff und zum anderen großen Temperaturschwankungen auf lange Sicht standhalten können. Wenn beides erfüllt ist, darf man hier von hochwertigen Kunststoffen sprechen. Erkennbar ist dies daran, dass sich der Kunststoff in seiner Struktur über Jahre hinweg praktisch nicht verändert.

 

Abschließend noch ein paar Worte über die Unterschiede zwischen Polyethylen und Polypropylen

 

Polyethylen (PE) kann je nach dem Herstellungsverfahren eher niedrige aber auch höhere Dichten haben. Niedrigdichtes Polyethylen (LDPE) und hochdichtes Polyethylen (HDPE) sind die beiden Haupttypen, wobei gilt, dass LDPE deutlich flexibler und weicher als HDPE ist. Letzteres ist recht steif, verfügt aber dafür über eine deutlich höhere Zugfestigkeit. Während LDPE häufig für flexible Verpackungen, Folien und Behälter eingesetzt wird, verwendet man HDPE für starre Behälter, Rohre, Spielzeuge oder Flaschen. LDPE zeichnet sich im Gegensatz zu HDPE durch eine relativ klare Transparenz aus, weist aber eine viel geringere Temperaturbeständigkeit auf.

 

Polypropylen (PP) hat eine generell höhere Dichte und Steifigkeit als Polyethylen. Verwendet wird dieser Kunststoff gern für Verpackungen, Seile, Teppiche, medizinische Geräte und Kunststoffgeschirr. Seine Temperaturbeständigkeit ist noch besser als jene von HDPE. Vor allem kann PP mit einer besonders hohen chemischen Beständigkeit (Resistenz) aufwarten.

 

Fazit

 

Die Verwendung von Kunststoff-Kraftstofftanks, insbesondere für Dieselfahrzeuge, bietet eine ganze Reihe von Vorteilen. Von der Korrosionsbeständigkeit, über eine Gewichtsreduktion bis zur Designfreiheit sind die geeigneten Kunststoffe wie Polypropylen praktische, moderne und zuverlässige Materialien. So sind Kunststoff-Kraftstofftanks eine zukunftsweisende Lösung für die hohen Anforderungen der modernen Fahrzeugindustrie.

 

Tags »

Autor:
Datum: Dienstag, 13. Februar 2024 16:38
Trackback: Trackback-URL Themengebiet: Allgemein

Feed zum Beitrag: RSS 2.0 Diesen Artikel kommentieren

Ein Kommentar

  1. 1

    […] es je nach Modell auch um die 1500 Touren sein. Mit vorausschauendes Fahren kann man ebenfalls Sprit sparen. Naht eine rote Ampel oder ein Ortsschild, sollte bei eingelegtem Gang früh vom Gas […]

Kommentar abgeben