ZDK-Jahrespressekonferenz

Seine Jahrespresskonferenz hielt der in Bonn anässige Zentralverband des Deutschen Kfz-Gewerbes in Hauptstadt ab. Der Präsident des Verbandes, Robert Rademacher, und der Vizepräsident und Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk hatten zum 8. März als Gesprächpartner ins Berliner Haus der Bundespressekonferenz eingeladen.

Umsatzrendite von zwei bis vier Prozent nötig

Gleich zu Beginn seines Statements verkündete der ZDK-Präsident Erfreuliches: „Unsere Branche ist positiv gestimmt. Das Autojahr 2011 brachte deutlich mehr Umsatz in Autohandel und Service“. Und Rademacher belegte das mit Zahlen: Das Kfz-Gewerbe mit seinen 38. 000 Betrieben setzte insgesamt 140,7 Milliarden Euro und damit 8,2 Prozent mehr um als im Jahr 2010. Das sei u.a. auf das Mengenwachstum, die höherwertigen Neuzulassungen im gewerblichen Bereich, gestiegene Gebrauchtwagenpreise und hohe Werkstattauslastung zurückzuführen. Die Rendite der Betriebe habe im Händlerdurchschnitt allerdings nur bei etwa zwei Prozent gelegen. Rademacher hält unter normalen Marktbedingungen im Kfz-Gewerbe aber eine Umsatzrendite zwischen zwei bis vier Prozent für erforderlich, um notwendige Investitionen tätigen und Mitarbeiter vernünftig bezahlen zu können.

Mit dem Pkw-Neuwagengeschäft setzte das Kfz-Gewerbe im vergangenen Jahr insgesamt 59,3 Milliarden Euro um, 13,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei den Gebrauchtwagen stiegen die Umsätze im Marken- und Gebrauchtwagenhandel um 5,2 Prozent auf 41,8 Milliarden Euro. Zuwachs gab es auch im Servicegeschäft. Auf hohem Niveau legte der Umsatz um 1,2 Prozent auf 29,3 Milliarden Euro zu. Das Geschäft mit neuen Nutzfahrzeugen wuchs um 19,3 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro, während der Handel mit gebrauchten Nutzfahrzeugen leicht um 2,4 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zurückging.

Stabile Aussichten für 2012

Fürs laufende Jahr rechnet der ZDK bei den Pkw-Neuzulassungen mit einer prinzipiell stabilen Entwicklung in einer Größenordnung von zirka 3,1 Millionen Einheiten. Im Gebrauchtwagengeschäft sei zu erwarten, dass die 6,8 Millionen Besitzumschreibungen des Vorjahres erreicht werden. Das Servicegeschäft bleibt nach Ansicht des ZDK stabil mit leicht positiver Tendenz. „Dabei setzen wir voraus, dass aus den derzeit höchst angespannten Zeiten an den internationalen Finanzmärkten kein Super-Gau wird, die Banken- und Schuldenkrise nicht auf die Realwirtschaft übergreift und das Vertrauen der Verbraucher erhalten bleibt“, betonte Rademacher.

Kfz-Gewerbe gehört zu den größten Ausbildern im Handwerk

Kräftig investierte das Kfz-Gewerbe in den Nachwuchs. So unterschrieben rund 20.500 junge Menschen bis zum Stichtag 30. September 2011 einen Lehrvertrag zum Kfz-Mechatroniker, knapp zehn Prozent mehr als im Jahr 2010 (18.700). Ein ebenso positiver Trend ist beim Beruf des Automobilkaufmanns auszumachen. Mit zirka 4.400 neuen Ausbildungsverträgen wurde im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von über 20 Prozent erreicht.

„Insgesamt waren zum 31. Dezember 2011 knapp 91.000 Auszubildende im Kfz-Gewerbe beschäftigt, 3,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. „Damit zählt das Kfz-Gewerbe zu den größten Ausbildern im Handwerk“, betonte der ZDK-Präsident.

Das Kfz-Gewerbe zählte Ende 2011 bundesweit insgesamt 38 000 Kfz-Betriebe, nur 50 weniger als 2010. Davon waren 17.600 fabrikatsgebundene Betriebe und 20.400 freie Werkstätten. Das Kfz-Gewerbe beschäftigte zum Jahreswechseln insgesamt 456.000 Mitarbeiter in technischen und kaufmännischen Berufen; 3.000 mehr als im Jahr zuvor.

Gewerbliche Zulassungen nehmen zu, Durchschnittspreise klettern

Im vergangenen Jahr wurde das Neuwagengeschäft insbesondere von den gewerblichen Neuzulassungen getragen, mit einem Anteil von fast 60 Prozent und 1,9 Millionen Fahrzeugen (+13,6 %zum Vorjahr). Private Neuzulassungen nahmen nur um 2,4 Prozent auf 1,27 Millionen Einheiten zu.

Der durch die gewerblichen Zulassungen bedingte Trend zu höherwertigen Fahrzeugen der Mittelklasse wirkte sich auch auf den Durchschnittspreis für Neuwagen aus. Er stieg um 5,2 Prozent auf 27.390 Euro. Die durchschnittlichen Gebrauchtwagenpreise legten um 10,8 Prozent auf 9.740 Euro zu.

Alternative und Diesel-Antriebe im Plus

Der Bestand von Pkws mit alternativen Antrieben hat sich im vergangenen Jahr um 6,7 Prozent auf 583.288 Einheiten erhöht. Am 1. Januar 2012 waren laut Kraftfahrt-Bundesamt  lediglich 4. 541 Elektroautos (Vorjahr 2.307), aber 47.642 Hybridfahrzeuge (Vorjahr 37.256) auf deutschen Straßen unterwegs. Hinzu kommen 456.252 (418.659)  Pkws mit Flüssiggasantrieb und 74.853 (71.519) Erdgas-Autos. Statement des ZDK-Präsidenten zur Akzeptanz von Elektroautos auf journalistische Anfrage: Er bezweifle, dass die angekündigte Förderung von Autos mit reinem Elektroantrieb schon einen deutlichen Zulassungsschub bringen werde.



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Bezogen auf die Kraftstoffarten haben Dieselfahrzeuge gegenüber 2010 ihren Anteil deutlich erhöht. Bei Neuwagen wuchs der Anteil um 22,4 Prozent auf knapp 1,5 Millionen, das sind 47,5 Prozent aller Neuzulassungen im Jahr 2011. Der Anteil der Benziner ging leicht um 1,1 Prozent auf 1,65 Millionen zurück. Ein Zeichen dafür, dass die Vielfahrer und Flottenbetreiber deutlich stärker zum Zuge kamen als im Jahr 2010.

FörderEinstellungenung der Partikelfilter-Nachrüstung

Verschärfte Einfahrregelungen in Umweltzonen, der Schutz der Umwelt und die geförderte Dieselpartikelfilter-Nachrüstung mit 330 Euro sind nach Ansicht des ZDK-Vizepräsidenten und Bundesinnungsmeisters Wilhelm Hülsdonk gute Gründe, in diesem Jahr die älteren Diesel mit einem Filter sauberer zu machen. „Das realistische Nachrüstpotenzial liegt bei etwa 3,4 Millionen Pkws und zirka 800.000 leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse“, so Hülsdonk. Diese Fahrzeuge könnten durch die Nachrüstung statt der gelben eine grüne Plakette bekommen. Die insgesamt 30 Millionen Euro Fördermittel für 2012 entsprächen etwa 90.000 Nachrüstungen.

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Datum: Montag, 26. März 2012 14:00
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